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(Europa)Reise 2025 Andre, Sina und DOYO
Wir schreiben das Jahr 2020:
Wir haben vor fünf Jahren, im Mai 2020, unseren Bulli gekauft. Das war ziemlich spontan, denn eigentlich wollten wir in diesem Jahr über den großen Teich nach Los Angeles fliegen. Im März wurde – aus bekannten Gründen – klar, dass wir doch nicht fliegen würden. Da der Urlaub jedoch bereits eingereicht war und eine düstere Zeit vor der Tür stand, galt es, nach einer Alternative zu suchen, die dem ursprünglichen Reiseziel einigermaßen ebenbürtig erschien.
Also machten wir uns auf die Suche nach einem VW T6. Warum kein Ford oder Peugeot? Die Nostalgie alter Erzählungen und Dokumentationen über die T1-, T2- oder T3-Modelle in Spanien, Afrika oder dem Balkan ließ uns nicht los – wir wollten genau solche Erlebnisse auch selbst machen …
Kein Bock auf Vorspann – und keinen Skip-Button gefunden?
Ich hab da ’ne Lösung:
Wenn du nicht weißt, wo du hier hin sollst -> Mach Fettich
Im Mai 2020 haben wir einen T6 Transporter mit Klimaanlage, Einparkhilfe hinten und 102 PS gefunden, gekauft und ausgebaut. Im August ging es dann für drei Wochen nach Norwegen – aber das ist eine andere Geschichte.
Nur so viel sei gesagt: Die Nostalgie und all die Erwartungen, die wir uns erhofft hatten, wurden seither übertroffen.
Unsere bisherigen Länder mit dem Bulli (Stand Februar):
Dänemark
Schweden
Norwegen
Polen
Niederlande
Frankreich
Spanien
Italien
Luxemburg
- Slowenien
- Österreich
Und ohne Bulli:
Marokko
Kalifornien
Nevada
Arizona
Portugal
- Schweiz
- England
Wir schreiben das Jahre 2025
Die ersten schritte auf unserer Reise
Warum?
Ausfahrt zum Parkplatz der Entschleunigung
Einfach mal ausprobieren. Einfach mal Riskieren. Einfach mal offen sein. Einfach mal fallen lassen.
Der 01.04.2025 ist der Startschuss für unsere große Balkan-Route.
Gestartet sind wir mit 179.000 km – gekauft hatten wir ihn damals mit 110.000 km. Aber ganz so schnell und leicht ging es dann doch nicht.
Wir mussten ein WG-Zimmer und eine Zwei-Zimmer-Wohnung ausräumen und konnten (oder besser: mussten) beide unsere Jobs kündigen. Die letzte Märzwoche hatten wir uns freigenommen, um alles – Möbel, Kleidung, Dokumente, ihr wisst schon, wie „toll“ so ein Umzug ist – bei der Familie unterzubringen. Das war ein großes Glück, denn so blieben uns die Kosten für eine Lagerbox erspart.
Leider – oder zum Glück – musste Sina eine Woche vor dem Start noch operiert werden. Es war so eine Situation, bei der es hieß: „Wie hoch ist die Chance, dass es auch ohne OP gut ausgeht?“ … 50/50.
Also war schnell klar, dass wir umplanen mussten.
Es folgten lange Tage und viel Geschleppe – nur eben ohne Sina, weil Sie nichts tragen durfte.
Dafür gab’s umso schönere Abende: Abschiedsbier Nummer vier (oder auch zwei, oder drei) mit Freund*innen – das zog sich durch die letzten Tage vor der Abreise. Und das war immer schön!
Lange Rede, kurzer Sinn: We made it!
Am 01.04. ging unsere Reise los 😊
Es sei mir erlaubt, noch kurz die Beweggründe sowie unsere geplante Reiseroute mit euch zu teilen.
Wobei – das haben wir beim Campen schon gelernt – zwischen den Wörtern Planung und Camping besteht ein gewisses … Ungleichgewicht.
Warum machen wir das?
Was bewegt einen dazu, die ach so sichere Wohnung und den ach so überlebenswichtigen Job hinter sich zu lassen – diesen Job, bei dem propagiert wird, die 40-Stunden-Woche sei das Elixier eines langen, glücklichen Lebens?
Ein Job, bei dem man sich im Freundes- und Bekanntenkreis keiner unangenehmen Frage stellen muss:
Wie … Kein iPhone? Kein Auto? Keine tolle Wohnung? Keine Kraft für „das Leben“?
„Was? Du arbeitest nur 12 Stunden die Woche? Das ist bei mir ein entspannter Arbeitstag.“ – Glückwunsch.
Naja, bevor das hier noch eskaliert, nehmen wir mal die Ausfahrt Richtung Parkplatz der Entschleunigung – und reflektieren unser Leben.
Die an uns – bewusst oder unbewusst – gestellten Anforderungen, Werte und Normen.
Wie auch immer das bei euch aussieht: Wir haben uns bewusst entschieden, die Karten noch einmal neu zu mischen.
In der Hoffnung auf neue Erfahrungen und Erlebnisse, die uns beim Neu sortieren helfen können.
Einfach mal raus.
Einfach mal ausprobieren.
Einfach mal riskieren.
Einfach mal offen sein.
Einfach mal fallen lassen.
Einfach mal die Fresse halten, Andre.
Einfach ist es, mit einem Flaschenöffner eine Flasche Bier aufzumachen.
Schwieriger wird’s mit einem Blatt Papier.
Und bei all den Dingen, bei denen andere sagen, „ist doch einfach“,
kann es sein, dass man selbst das Blatt Papier ist –
und eben nicht der Flaschenöffner.
Aber auch da sei gesagt:
Nicht alle, die einen Flaschenöffner am Schlüsselbund tragen und einem erzählen, wie toll alles ist, wissen, wie man ihn wirklich in jeder Situation benutzt.
So langsam solltet ihr wissen, worauf ihr euch einstellen könnt:
Ein ganz schöner KOPPKOMPOTT
„Koppkompott“ meint also bildlich gesprochen:
👉 ein wirres Durcheinander im Kopf,
👉 verrückte Gedanken
👉 geistige Verwirrtheit oder einfach Unsinn im Kopf
Reiseplan
So, die Reiseroute. Ich bin selber scho ganz kaputt von dem Durcheinander hier.
Unsere Idee war Anfang April in den ersten 2 Wochen nach Istanbul (Türkei) zu Fahren und von dort aus denn langsam zurück nach Deutschland durch Griechenland, Albanien, Montenegro, Rumänien, Bulgarien, Nord Mazedonien. Kosovo, Bosnien und Herzegowina, Kroatien. Dafür haben wir uns ca. 6 Monate bis 1 Jahr vorgenommen.
W!r haben ende März 2025 und der türkische Präsident Rezept Tayyip Erdoğan lies seinen größten Konkurrenten bei der nächsten Wahl aufgrund von Korruption inhaftieren. Wenn s!ch Glück und Zufall treffen. M@nche Pr0bleme erledigen sich @uch von selbst. Der M@n mit der größt möglichen Ch@nce gegen Erd0gan zu gew!nnen wird 2 M0n@te v0r der W@hl verh@ftet…. Das s@g ich nur Masel tov. Aber das ist auch richtig so, wenn Herr Özel etwas falsch gemacht hat, muss er in das Gefängnis, da bin ich ganz auf der Seite von Erdogan! (Big Brother is watching)
So kam es also, das wir aufgrund der vorherrschenden Proteste erstmal nicht direkt nach Istanbul gefahren sind sondern in die Provence (Frankreich) und uns von den anstrengen und schwierigen Tagen vor der Abfahrt zu erholen.
„Guten Tach, wat willste?“
Du bekommst zwei Optionen: „Wandern“ und „Fliegen“.
Je nachdem, worauf du gerade Lust hast, geht es in der Rubrik Fliegen: einzig und allein um einen Reisebericht unserer aktuellen Reise. Hier soll es mindestens einmal pro Woche – ich denke, mal sonntags – ein Update zur aktuellen Lage geben, beziehungsweise eine Rückschau auf die vergangene Woche. Es soll also ruhig zugehen, wenig Kompott, dafür mehr schöne Infos und tolle Momente, die wir mit euch teilen wollen. Ihr lasst euch also einfach tragen – nicht viel nachdenken oder überlegen.
Wenn ihr jedoch Lust auf etwas mehr Kompott habt, dann seid ihr bei der Rubrik Wandern: genau richtig. Hier müsst ihr arbeiten. Selbst denken, oder euch einfach nur wundern, was in einem einzigen Kopf so alles los sein kann.
Hier geht’s bergauf zum Olymp des politischen Kabaretts, und dann geht es mit der Tram (Straßenbahn in Lissabon) im Abteil der guten Laune steil bergab – mit „schlechten Witzen“ (O-Ton Sina) oder Texten, die sich beim Schreiben einfach ergeben.
Dazu gibt’s dann auch gerne mal einen Musik-Tipp oder so etwas.
- Gut Ding will Weile haben
2. Mach in Ruhe und nimm dir Zeit, auch wenn du nicht hier bist!